31.7.2013
So gerne ich fast im Zentrum von Wien lebe, aber der Hochsommer bei fast 38 Grad Aussentemperatur und die seit Tagen anhaltende Hitze beginnt nun auch ein wenig an meinem Energieressourcen zu nagen.
Meine Kaffeefrühstückslektüre, Facebook ,wird immer mehr zur täglichen “internettösen” Klagemauer, die mit neuen Hitzeklageliedern bestückt wird. Eigentlich super skurril das Ganze. Viele Menschen sind in diesem Medium zertifizierte Raunzer – fällt Schnee in Unmengen, passt es nicht – Regenwetter passt nicht – zu kalt im Juni hat auch nicht gepasst und nun die Hitze im Juli gefällt gar niemanden mehr. Aaaaaaaber den Klimawandel gibt es ja in Wirklichkeit nicht, alles Probaganda wegen der Wahl im Herbst und dass das Wetter auf unserem Globus außer Rand und Band geraten ist, dafür können wir Menschen schon gar nichts. (… aja waren da nicht eigentlich immer nur die Amerikaner daran Schuld? …)
Wenn ich aber bedenke, wieviele Klimaanlagen zur Zeit die heiße Luft zusätzlich in die schon mehr als überhitzte Welt blasen, damit wir es in den eigenen vier Wänden erträglich haben? Unter dem Motto, was gehen mich die Anderen an? Ist das Alles nicht ein ziemlich verrücktes Szenario, dass sich immer schneller in den Abgrund spiralisiert???
Ein weiteres Beispiel: Es werden Unmengen an Steuergeldern für Forschungen verschwendet, die bescheinigen, dass das Begrünen von Flachdächern oder Feuermauern das Großstadtklima erheblich verbessern würde. Umgesetzt wird aber kaum etwas und ich habe mich selbst mal darum bemüht, die riesigen Feuermauern im Innenhof meines Wohnhauses und das Blechflachdach bepflanzen zu lassen. Mit einem Zuschuss der Gemeinde Wien, die dafür in ihrem politischen Hefterl, dass alle in Wien zwangszugeschickt bekommen, Werbung gemacht hat. Die Hausgemeinschaft ist schon bei der Planung gescheitert, ich kann nur soviel dazu sagen, da hat nicht nur ein Amtsschimmel gewiehert. (… und wenn man bedenkt, wieviele Bäume, die das Großstadtklima verbessern würden, für diese Werbezeitschrift des Herrn Bürgermeisters ihr Leben lassen mussten … grauslich …) A pro pos Baumrettung, da fällt mir ja ein, hier in Wien Wieden wurden im Vorjahr mit grossem Gezeter die Bäume mittels Baumpaten und aufwendigen Unterschriftenaktionen von Seiten der ÖVP “gerettet”, da ja angeblich die GRÜNEN die Bäume, zwecks der Schaffung von neuen Fahrradwegen, umschneiden wollten. Siehe da, im heissen Sommer 2013 lassen beide Parteien diese Bäume nun gemeinsam verdursten, niemand fühlt sich dafür zuständig, dass so wie früher, das Stadtgartenamt zumindest einmal wöchentlich die Baumalleen bewässert. Die Blätter der Bäume sind so braun wie im Herbst!
Conclusio: So wissen wir zwar Alle theoretisch was wir praktisch gegen die Erderwärmung tun könnten, aber tun sollen die Anderen, geht mich ja nicht wirklich was an – oder? (… ich hab nur gemerkt, auch durch gemeinsames Wettersuddern in den Social Medien, wird es nicht wirklich kühler draussen … deshalb geh ich arbeiten, denn mein Urlaub naht …)